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Was macht eigentlich... Knorre?

Heute unterhalten wir uns mit Thorsten Knorr, genannt Knorre über seine Karriere beim SC (TSV) Schwarzenbek und sprechen mit ihm darüber welche seiner Trainer ihn besonders geprägt haben.

Knorre zu Gast beim FC Arsenal
Knorre zu Gast beim FC Arsenal

Moin Knorre, woher Dein Spitzname kommt ist sicherlich klar, aber zumindest auf dem Sportplatz kennen nur wenige Deinen richtigen Vornamen. Nennt Dich eigentlich irgendjemand bei Deinem richtigen Vornamen? 

Moin, nein meinen richtigen Namen benutzt eigentlich niemand, ich glaube den kennen auch die wenigsten und wenn dann doch der Name gerufen wird reagiere ich selbst nicht mal drauf.

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In welchem Zeitraum warst Du für den SC aktiv? Oder hieß es in der Zeit noch TSV? 

Ich bin aus sportlichen Gründen 1983 vom VfL Lohbrügge zum TSV Schwarzenbek gewechselt um in der Landesliga zu spielen, dabei habe ich mich hier so wohl gefühlt, dass ich es geschafft habe bis zur Senioren durchzuziehen.

 

Für welche Vereine hast Du sonst noch gespielt? 

Ich habe für den VfL Lohbrügge in der Jugend bis zur Herren (Ich komme ursprünglich auch aus Lohbrügge) gekickt. Dann kam der sportliche Anreiz aus Schwarzenbek, dort konnte ich in der Landesliga spielen. Natürlich ohne Geld!

 

Welche Position hast Du überwiegend gespielt? 

In der Jugend habe ich als klassischer Mittelstürmer begonnen, dann ging es langsam nach hinten. In der A-Jugend wurde ich dann als Manndecker im Mittelfeld eingesetzt, auch wenn das einige die mich erst später kennengelernt haben nicht glauben. Das ging dann noch ein paar Jahre in der Liga so weiter, bis es dann ganz nach hinten ging zur Liberoposition.

 

Diese Position kennen die jungen Menschen ja gar nicht. Kannst Du kurz erklären was das war und warum Du dafür so geeignet warst?

Libero ist eine Position hinter der Abwehr (drei Manndecker). Diese Position hat keinen festen Gegenspieler und war deshalb immer als freier Mann unterwegs. Man konnte sich in den Angriff einschalten, wenn man es clever gemacht hat, ohne dass die gegnerische Mannschaft es mitbekommt, weil man ja keinen festen Gegenspieler hatte. Der Libero hat viel mit Auge gespielt, das heißt das Spiel vorrauschauend lesen zu können, Räume rechtzeitig eng machen. Gute Manndecker im Team- hieß für den Libero immer einen ruhigen Job zu haben.

 

Knorre mit seiner Mannschaft (3. von unten links)
Knorre mit seiner Mannschaft (3. von unten links)

Was waren Deine größten Erfolge als Fußballer in Schwarzenbek und was Deine größten Misserfolge? 

Die größten Erfolge hatte ich als ich nach Schwarzenbek gekommen bin in der Landesliga. Wir haben im oberen Drittel gespielt, knapp am Aufstieg in die Verbandsliga, vorbei und das alles mit Schwarzenbeker Eigengewächsen (zwei, drei Ausnahmen). Der Misserfolg kam als das liebe Geld ins Spiel kam. Einige Spieler probierten sich in der Verbandsliga anderer Vereine, und auch in Schwarzenbek wurde versucht mit Geld etwas zu bewegen, ab da ging es abwärts.

 

Wie hießen Deine Trainer in Schwarzenbek? 

Da ich Schwarzenbek immer treu geblieben bin hatte ich einige, sie aufzuzählen wäre glaube ich zu lang und ich könnte vielleicht auch einen vergessen.

 

Welcher der Trainer hat bei Dir persönlich den größten Eindruck hinterlassen? Menschlich und sportlich? 

Wie gesagt mit dem Erfolg hat man meistens auch die besten Trainer, viel gelernt sportlich und menschlich habe ich von Rainer Wysotzki und Peter Fiedler als ich als junger Mann nach Schwarzenbek kam. Ich war der jüngste im Team, wir hatten eine unwahrscheinlich gute Kameradschaft, es wurde viel zusammen unternommen. Nach jedem Heimspiel gab es ein gemeinsames Essen in der „Pfennigklause“ mit der Reserve zusammen (heute 2.Herren) inkl. Frauen und Kindern. So etwas habe ich danach nicht mehr erlebt, aber auch Ralf „Asi“ Glaubitt hat bei mir einen großen Eindruck als Spieler (war mein Vorgänger als Libero) und späterer Trainer hinterlassen.

 

Welcher Deiner Mitspieler aus Schwarzenbeker Zeiten hat Dich am meisten beeindruckt und warum? 

Da würde ich Asi Glaubitt erwähnen, weil er mein Vorgänger der Liberoposition war und ich viel von ihm lernen konnte, außerdem konnte er um die Ecke schießen (grins)

 

Knorre, eine SCS-Legende
Knorre, eine SCS-Legende

Wenn du ein Video haben könntest von einer Situation deiner Wahl aus Deiner Fußballerkarriere.  Welche Situation wäre das?

Eine Situation nicht aber ein Spiel bleibt noch in Erinnerung als wir gegen St. Pauli ein Vorbereitungspiel auf dem Fette Sportplatz bestritten, unter anderen mit Golke, Zander und Bargfrede (Vater vom heutigen Brämer Spieler).

 

Du bist ja sehr häufig bei den Spielen der Ersten dabei. Gehörst Du zu der Fraktion „Früher war alles besser“? Wie hat sich der Fußball auf Amateurebene im Vergleich zu Deiner aktiven Zeit verändert? 

Nein ich würde nicht sagen es war alles besser, es war anders! Ich finde das Geld hat vieles kaputt gemacht, die Geselligkeit, das Zusammensitzen nach dem Spiel und Training hat nachgelassen. Heute beobachtet man das einige Vereine versuchen ohne Geld auszukommen und ganz gute Erfolge einfahren, siehe Schwarzenbek, Wentorf. Ich hoffe auf Dauer wird sich das wieder vermehrt durchsetzen. Der Fußball an sich hat sich natürlich auch geändert, das Spiel ist schneller geworden und taktisch viel ausgeprägter.

 

Unsere Anlage an der Schützenallee hat sich ja in den letzten Jahren sehr verändert und wird sich auch noch ändern. Wie sah das hier aus als Du noch das Trikot der Ersten getragen hast? 

Den unteren Rasen gab es zu meiner Zeit schon, dort habe ich immer gerne gespielt. Der Platz ist schön eng, am Wall gelegen und wir hatten zu unserer Glanzzeit einen Zuschauerschnitt von 200-300 Leuten. Die Atmosphäre war damals schon super und wenn wir vom Platz kamen wurde erstmal Spielanalyse mit den älteren Zuschauern gehalten, noch vor dem duschen. Der obere Platz war ein schöner Grandplatz, der seine Spuren nach einem Spiel hinterlassen hat (blutige Beine).

 

Wenn Du am Fußball der Neuzeit etwas verändern könntest, was wäre es was Du per Fingerschnips ändern wollen würdest? 

Videobeweis – hemmt die Emotionen und die Schauspielerei auf dem Platz (sich auf den Platz setzen und warten bis der Einwechselspieler bereit ist). Außerdem sind die Gehälter und Transfersummen viel zu hoch.

 

Vielen Dank für das Interview Knorre. Hoffen wir, dass wir uns bald auf dem Wall wiedersehen und fachsimpeln können.