Roland Apel ist inzwischen seit 51 Jahren spielberechtigt für den SC Schwarzenbek und hat in seiner Zeit beim SCS vieles erlebt. Heute ist "Rolandinho", wie ihn viele spaßeshalber nennen, fast 60 Jahre alt und dienstältester Spieler in unserem Verein. Wir haben uns mit Roland wenige Tage vor seinem Geburtstag digital verabredet und gemeinsam über seine Karriere, die Familie Apel und die Wichtigkeit des ehrenamtlichen Engagements im SCS gesprochen.
Du bist seit unfassbaren 51 Jahren durchgehend für den SC Schwarzenbek spielberechtigt und kickst immer noch in der Senioren. Schaffst Du es die 60 Jahre voll zu machen?
Also in neun Jahren wäre ich 67 und Rentner. Da Rentner dann immer Zeit haben und wenn es gesundheitlich noch geht (Supersenioren natürlich) würde ich noch spielen wollen. Brieftauben züchten ist nix für mich. Wenn es definitiv nicht mehr geht, werde ich weiterhin auf dem Wall stehen und Teil der SC Familie bleiben.
Kam ein Vereinswechsel tatsächlich nie in Frage für Dich?
Nein, nie - trotz aller Verkaufsbemühungen der Senioren und des HSV
Fanclubs.
Erinnerst Du Dich noch an Deinen ersten Trainer und wer war das?
Mein erster Trainer war Kurt Kuddel Riebandt.
Wie war es Ende der 1960er-Jahre hier an der Schützenallee? Wie sah das Hobby Fußball damals aus?
Da ich ein Straßenfußballer bin, gab es nach der Schule "nur Bolzen" auf der Straße oder dem ehrwürdigen "GRUND", das Training war natürlich anders und der Rodelberg unser zweites Wohnzimmer.
Der Name Apel ist ja seit mehr als einem halben Jahrhundert mit dem SC verbunden. Mit Dir, Pit und Finn sind noch drei Apels aktiv im Verein. Man hat Dich zuletzt aber häufig gemeinsam mit Deinem Vater auf dem Platz gesehen. Für die Jüngeren unter uns die Frage welche Verbindung Dein Vater zum SC hat?
Mein Vater Karl-Heinz (Kater) Apel spielte Verteidiger in der Verbandsliga 1961/62 gegen Größen wie Erwin Kreuz und Charlie Dörfel. Auch im Jugendbereich war er mit H.P. Küter aktiv und war maßgeblich daran beteiligt, dass die Verbrüderungsturniere auf die Beine gestellt worden sind, an die sich sicherlich noch Generationen von Spielern erinnern.
Welche Persönlichkeit hat Dich in Deiner fußballerischen Laufbahn beim SC am meisten beeindruckt?
Persönlichkeiten gab es sicherlich mehrere. Asi Glaubitt, Schweke, Pedi Gawlik, den Dicken Uwe Edens und natürlich Uwe Splistesser. Später natürlich unseren jahrelangen Capitano Olaf Wolf, der immer noch alles zusammenhält.
Du hast in den 51 Jahren viel mitgemacht bei uns. Gibt es Ereignisse, die Du sowohl im positiven als auch negativen niemals vergessen wirst?
Positives und negatives kann man immer noch nach jedem Spiel und Training in unserer Kabine erfahren, jeder hat genug zu erzählen. Hauptsache es ist genug Bier dabei. Sportlich war der Aufstieg der Alten Herren in die AA-Leistungsklasse wohl mein Highlight, aber das war auch eine Hammermannschaft. Mit einigen davon habe ich noch in der MINI-Bubis angefangen. Top war auch das ASI als Landesligatrainer mich damals noch mit 32 Jahren in den Kader geholt hat und ich einige Spiele absolvieren durfte
.
Gemeinsam mit Dirk Jeschke hast Du Dich eine Zeitlang auch als Jugendtrainer engagiert. Gibt es da noch Jungs aus der Zeit zu denen Du noch Kontakt hast?
Wenn man so lange dabei ist hat man immer irgendwelche Kontakte zu den ehemaligen Jungs, aktuell spiele ich mit dreien sogar in der Seniorentruppe zusammen (Ente Kupferschmidt, Rainer Hanzlik und Janni Trost), ein Nachwuchsspieler namens Sven Reinke wurde auch schon beim Training gesichtet und für "gut" befunden. Allerdings ist dazu noch die Getränkefrage offen.
Du bist ja leidenschaftlicher FC Bayern-Fan, gleichzeitig aber Mitglied im HSV-Fanclub. Wie passt das zusammen?
Die Fangfrage mit dem HSV-Fanclub ist echt böse. Sagen wir mal so - ich mag 1860 München und Leverkusen nicht.
Könnte die Erste Herren einen jungen Roland Apel heute gebrauchen und welche Tugenden würdest Du den Jungs heute gerne vermitteln?
Obwohl das Spiel sicher schneller und athletischer geworden ist und Taktik eine große Rolle spielt, können Sven und Finn mich gerne anrufen, wenn ein 15. Mann gebraucht wird. Die Tasche von Rolandinho ist immer fertig gepackt.
Was ist Dir rund um den SC wichtig?
Ich finde es wichtig, dass das Ehrenamt weiterhin gelebt wird. Und bei uns im Verein ja auch tatsächlich von Generation zu Generation weitergegeben wird. Wenn man sich zum Beispiel die Familien Kuß, Reinke und eben auch Apel anschaut, sind das gute Beispiele dafür, dass die zweite und gar dritte Generation sich für unseren Verein engagiert. Das Ehrenamt ist für einen Verein wie den unseren unverzichtbar.
Vielen Dank Roland, für deine Zeit und das freundliche Gespräch. Wir wünschen Dir einen schönen Geburtstag und viel Erfolg und alles Gute auf und abseits des Fußballfeldes an der Schützenallee. Grüße an Karl-Heinz und vielen Dank für Eure Vereinstreue!