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Jugendtrainer, Schiedsrichter, Vorbild - Erste Herren Spieler Görkem Sen im Interview

Görkem Sen ist ein bekanntes Gesicht im SC Schwarzenbek. Der 18-jährige spielt in unserer Ersten Herren und ist nebenbei Trainer einer E-Jugend in unserem Verein. Früher war Görkem Schiedsrichter und hat bereits in der Jugend viele Tore für den SCS geschossen. Aktuell verweilt unsere Nummer sechs im jährlichen Türkeiurlaub und stand Niclas Kuß auf digitalem Weg für ein Interview zur Verfügung. Einen Einblick in Görkems Trainertätigkeit, welche Ziele er mit der Ersten Herren hat und was er jungen Spielern rät die ihr erstes Jahr im Herrenbereich spielen, erfahrt ihr im Interview.

 

Hey Görkem, wie lange bist du schon beim SCS und welche Tätigkeiten übst du im Verein aus? Stell Dich kurz vor, damit die Leute wissen wer Du bist…

Ich bin seit November 2006 im Verein. Ich bin Trainer einer E-Jugend, Jahrgang 2009 und spiele seit einem Jahr in der Ersten Herren des SC Schwarzenbek.

 

Während die Erste Herren sich auf die Saison vorbereitet genießt du die Sonne. Wo bist du gerade im Urlaub und ist es eigentlich Zufall, dass dein Urlaub genau auf die Sommervorbereitung fällt?

Ich bin zur Zeit in Amasya. Amasya liegt genau zwischen Ankara und Samsun und ist in der Türkei. Da ich noch Schüler bin kann ich nur in den Sommerferien einen langen Urlaub machen, da 75% meiner Verwandtschaft in der Türkei lebt, wäre es schön wenn man sie wenigstens einmal im Jahr besucht.

 

Was tust Du um dich für die kommende Saison fit zu machen? Lässt du dir nur die Sonne auf den Bauch scheinen oder kann sich die Mannschaft auf einen fitten Görkem freuen wenn du aus dem Urlaub zurückkommst?

Wenn ich einen Bauch hätte würde ich es gerne tun. Da es meinem Opa aber nicht so gut geht, bin ich jeden Tag auf dem Feld und muss mitackern. Da das Feld drei Kilometer vom Dorf entfernt ist laufe ich da hin und auch wieder zurück. Jeden zweiten Abend gehe ich mit den Jungs aus dem Dorf  ditschen. Ihr werdet hoffentlich einen noch fitteren Görkem sehen als in der letzten Saison!

Was bekommst Du denn aus Deutschland mit, wie läuft die Vorbereitung der Ersten Herren, was hat sich verändert?

Da ich im Urlaub bin kann ich nicht viel dazu sagen, aber so wie ich mitbekommen habe ist es viel härter als im letzten Jahr. Alle haben Bock auf die neue Saison.

 

Was sind deine Ziele mit der 1.Herren?

Auf jeden Fall nicht wie letzte Saison gegen den Abstieg spielen. Früh die Klasse halten und dann step by step nach oben klettern. Wir sind eine gute und talentierte Truppe und dies müssen wir auf dem Feld zeigen. Meine eigenen Ziele sind natürlich konstante Leistungen. Ich will mehr Tore schießen, da ich viele 100% verballert habe. Am Ende der Saison mehr Torbeteiligungen haben als unser Russe und Capitano Viktor (lacht).

 

Die Mannschaft hat sich verstärkt, einige Neuzugänge sind an Board und der Kampf um die begehrten Startelfplätze ist dieses Jahr besonders groß. Was würdest Du jungen Spielern raten, die ihr erstes Jahr im Herrenbereich spielen und natürlich mit Ambitionen in die neue Saison gehen?

Die Neuzugänge sind menschlich und auch sportlich gesehen top und haben sich ganz gut in die Mannschaft eingefügt. Ich würde als erstes sagen, dass man doch lieber ruhig sein sollte wenn ein älterer dir was sagt. Einfach akzeptieren und weiter. Nicht gleich denken, dass man auf Anhieb  Stammspieler wird. Wenn man ein paar Wochen nicht spielt, dann muss man sich eben mehr reinhauen.

 

Werden wir später ein paar Spieler deiner Mannschaft in der Ersten Herren sehen?

Noch ist es zwar zu früh so was zu sagen, aber ich habe ein paar Spieler die es zu noch höherem schaffen könnten. Natürlich können es alle in die erste Herren schaffen, es liegt an jedem selbst – das Potential dafür ist in meiner Mannschaft definitiv vorhanden.

 

Was würdet du sagen, wenn einer deiner Spieler dich später auf die Bank der ersten Herren verdrängt?

Im ersten Gedanken würde ich mich freuen für ihn, aber danach wird wieder um die Position gekämpft. Natürlich würde ich mich freuen wenn viele den Weg schaffen und sich auch etablieren.

Görkem Sen mit seiner E-Jugend und Trainerin Esther Burmester.
Görkem Sen mit seiner E-Jugend und Trainerin Esther Burmester.

Was hat dich dazu bewegt Trainer zu werden Und wie findest du deinen Trainerjob? 

Ich habe immer schon mal daran gedacht sowas zu machen. Ich bin damals zwischen Schiedsrichter und Trainer stehen geblieben. Meine Eltern und auch meine Trainer bis dahin waren große Faktoren, weil man Sie als junger Bursche eher als Vorbild in dem Bereich genommen hat. Ich bin sehr zufrieden mit meinen Trainerjob. Die Kinder lernen was von mir und ich kann auch was von den Kids lernen. Mit Andre Bentin und Esther Burmester hab ich zwei tolle Menschen an meiner Seite die sportlich sehr viel machen und auch mit dem Drumherum sehr vieles tun und mir sehr vieles von der Hand nehmen. Auch noch einen herzlichen Dank an die tolle Elternschaft.

 

Was gefällt dir am meisten am Trainer sein?

Man lernt sehr vieles dazu. Man sieht viele verschiedene Charaktere. Der eine ist z.B. total aggressiv und der andere ist total ruhig. Es gibt auch Spieler mit verschiedenen Krankheiten und damit muss man halt eben umgehen können und das finde ich echt geil am Trainer sein. Man wird vom Verein unterstützt. Man kann den Kids was beibringen, aber was von ihnen lernen.

 

Welche Ziele hast du mit deiner Mannschaft?

Nahziele: Spaß an Fußball haben. Schönen Fußball spielen. Mal den ersten Platz holen 😂(im Sommer 2018 wurden wir zweiter, in diesem Winter wurden wir bei insgesamt fünf Hallenturnieren zweiter und jetzt vor den Ferien wurden wir dank der Tordifferenz auch wieder zweiter).

 

Langfristige Ziele: Dass das Team so bleibt. Das man den Verein gut repräsentiert. Das sehr viele der Jungs den Weg in die erste Herren schaffen und wir eines Tages mal zusammen spielen können.

 

Was bist du für ein Trainertyp und was sind deine Stärken als Trainer und Spieler?

Als Trainer: Ich bin emotional und pflege ein freundschaftliches Verhältnis zu meinen Spielern. Wenn man mich nicht reizt wird es schön. Meine Stärken sind, dass ich jung bin, dadurch komm ich den Jungs eher entgegen und dass ich selber Fußball spiele und lernwillig bin.

 

Meine Stärken als Spieler: Mein Blick auf meinen Mitspieler. Meine Pässe in die Schnittstelle. Meine langen Bälle. Wenn ich den Ball gut treffe, dann sind die Standards immer gefährlich. Das Dribbeln gehört auch zu meinen Stärken oder wie unser Coach Sven Reinke es vor dem Rückrundenstart gegen SCVM gesagt hat: Zerstöre die Almans mit deiner Technik.

 

Was würdest du Leuten sagen, die unsicher sind bei der Entscheidung selber einen Trainerjob zu übernehmen?

Ich würde demjenigen all die positiven und auch negativen Aspekte aufzählen. Ich würde ihm raten ein paar Mal zum Schnuppern zu kommen und sich so ein Bild vom Trainerjob zu machen.

 

Danke für das Interview mein Lieber! Bleib so wie Du bist, Dein Engagement ist vorbildlich. Mehr zum SCS findet ihr auf Instagram @scschwarzenbek1916 - Görkem findet ihr unter @goerkem.1907